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The crazy phrase- Der verrückte Satz

Alles ist das Gegenteil von dem was es zu sein scheint und nichts ist das Gegenteil von dem was es zu sein scheint.

Klingt das irre?

Hattest du schon mal eine sehr heftige Reaktion auf etwas, das jemand sagt oder tut? Erschien dir eine Situation irgendwie völlig schräg und irrsinnig? Kennst du Leute von denen man sagt, sie seien doppelzüngig? Wenn wir eine sehr heftige Reaktion auf etwas haben, kann das sowohl ein Indikator dafür sein, dass wir uns selbst etwas vormachen, oder wir Zeuge dessen sind, dass andere sich selbst täuschen. Das heißt also, der Welt nicht zu zeigen, wer wir wahrhaft sind, sondern möglicherweise sogar das genaue Gegenteil dessen, was wir eigentlich sind!

Wenn wir als Kinder erfahren haben, dass wir nicht willkommen sind, mit allem wie wir sind und was in uns vorgeht, fangen wir an uns aufzuspalten. Wir lernen „das Gute, Erwünschte, wofür wir belohnt werden, anzustreben. Wir kultivieren fortan was uns den Platz in unserer Familie sichert, in der Sippe, Gemeinschaft, Kultur. „Das Schlechte“, Unerwünschte stufen wir als bedrohlich und gefährlich ein, da es den Verlust der Bindung und Ausschluss aus der Gemeinschaft und somit unseren sicheren Tod bedeuten würde.

Da das Vermeiden des Unerwünschten eine große Spannung in unerem Inneren hervorruft, spalten wir dies letzlich einfach ab.

Dabei entzieht es sich jedoch nur unserer bewussten Wahrnehmung und fristet nun „in einer verstaubten Kiste im hintersten Schrank im allerhintersten Kellerraum“ sein Dasein, bis es sich unweigerlich seinen Weg durch die Bodendielen bahnt und zum Vorschein kommt an Stellen, die wir dann gar nicht mehr zuordnen können.

Wenn wir erlebt haben, dass wir nicht so angenommen werden wie wir sind, wenn Fürsorge an Bedingungen und Wohlverhalten geknüpft war, hat dies fatale Folgen in unserem Beziehungsverhalten.


Und anstelle einfach zu sein, wer oder was oder wie wir sind, verbergen wir dies häufig sogar vor uns selbst. Wir nehmen uns nicht in unserer Ganzheit an, akzeptieren uns selbst nicht wie wir sind und geben nicht einmal mehr vor uns selbt zu, was in uns vorgeht! Wir verlieren uns selbst und irren so wie ohne inneren Kompass durch die Welt.

Häufig verkehren wir sogar das Inakzeptable, das wir uns selbst nicht eingestehen wollen, sogar in das genaue Gegenteil. Wenn z.B. eine Frau die eine andere nicht leiden kann, für Sie eine Party organisiert. Oder ein Mann so sehr mit seinen sexuellen Wünschen und Impulsen kämpft, dass er ein Priester wird und sein Leben fortan damit verbringt, gegen Lust, Sex und Ehebruch zu wettern. Oder ein Mann eine Kampagne gegen Homosexualität führt jedoch selbst schwul ist.

Möglicherweise verbergen wir ebenfalls, wie falsch und heuchlerisch wir dabei sind, weil wir uns dann wiederum als schlecht und verkehrt ansehen und hart verurteilen würden-

eine ziemliche Zwickmühle also, die wir selbst häufig überhaupt nicht mal bemerken.

Wie können wir uns also dessen bewusst werden? Ein Hinweis, dem wir nachgehen können ist, wenn wir extrem polarisiert sind. Wenn wir eine sehr heftige Reaktion auf etwas haben, jemanden scharf verurteilen, sind wir vermutlich diesem Doppelspiel anheim gefallen. Heftige Bewertung anderer Leute und Dinge, genauso wie unser Wunsch und selbst an das entgegengesetzte Ende der Skala zu setzen und zu beweisen dass wir absolut überhaupt ganz und gar nicht so sind und überhaupt gar nichts damit zu tun haben, deutet häufig darauf hin, dass wir in uns selbst nicht gewahr und in unserem Wertempfinden sehr unsicher sind.


Wenn uns z.B. als Kind vorgehalten wurde, wir seien selbstsüchtig und egoistisch dann ist dies nun etwas dass wir vor uns selbst verbergen.

Wir nehmen uns selbst nicht liebevoll an damit und wettern und toben gegen selbstsüchtige Leute. Möglicherweise setzen wir sogar alles daran, um der Welt zu zeigen, wie völlig selbstlos wir sind. Wir polarisieren. Wir sind gut und richtig, gehören zu den Guten, "die Anderen" sind schlecht, böse und gefährlich. Die Dinge, um die es dabei geht, brauchen objektiv gesehen gar nicht notwendigerweise schädlich oder schlimm sein. Und ganz gleich ob sie in dieser Realität, in der Welt, als gut und lobenswert oder schlecht und schändlich angesehen werden, was wir in unserer Kindheit als persönlich unakzeptabel und beschämend erlebt haben, lauert jetzt tief verborgen in uns. Wenn wir dann diese Unsicherheit in uns vermeiden, indem wir sie sowohl leugnen als auch verschleiern und indem wir sogar die entgegen-gesetzte Position einnehmen, sind wir nicht ganz und wir sind nicht wir selbst. Dieses unauthentische Verhalten wird von anderen durchaus wahrgenommen, wenngleich auch nicht unbedingt zugeordnet. Es verunsichert im Kontakt und verhindert damit genau diese Verbundenheit, die wir uns ja eigentlich wünschen und anstreben. Also ist alles das Gegenteil von dem es was es zu sein scheint und nichts ist das Gegenteil von dem was es zu sein scheint.


Diesen Satz immer wieder zu verwenden kann den Raum und die Freiheit ermöglichen, die entgegengesetzte, abgelehntes Seite in uns oder auch in anderen zu entdecken und uns von den Auswirkungen dieses Doppelspiels zu befreien.


Wenn wir wissen was wir tun können wir tun was wir wollen. Und wenn wir diesen Satz anwenden, wenn andere uns irre erscheinen ermöglicht es uns den Raum aus dem heraus wir betrachten können, was tatsächlich vor sich geht.

Wer oder was alles können wir also heute sein und welche großartigen Abenteuer erleben wir damit? Wie schrecklich und unbequem können wir heute sein? Und wie viel Leichtigkeit und Spaß können wir dabei haben? Gerne kannst du dieses Thema in einem Kurs näher erforschen z.B. #DieSelbstbewertungbeenden

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